Michaels Geschichte

Als Michael damals geboren wurde, waren die Zeiten für seine Mutter schlecht. Ihr Freund hatte sie verlassen, als er gehört hatte, das sie Schwanger war... Sie hatte nicht die Möglichkeit, das Kind allein aufzuziehen... Deshalb entschloß sie sich, ihr Kind zur Adoption freizugeben! Michael kam in ein Kinderheim... Dort blieb er für drei Monate, bis das Jugendamt Eltern für ihn gefunden hatte.

Bei seinen 'neuen' Eltern fehlte es ihm an nichts, der Vater war Berufssoldat und verdiente gut. Die Mutter hatte MTA gelernt, aber den Beruf für das Kind aufgegeben, es war eine wunderbare Kindheit... Michael, der mittlerweile Matthias hieß, wurde von Anfang an über seine Herkunft aufgeklärt, es fiel ihm damals leicht, das zu akzeptieren, weil er keine Ahnung hatte, wie es sonst hätte sein sollen...

Irgendwann mit 3 oder 4 Jahren kam Matthias dann in den Kindergarten...dort begannen die Probleme! Er könne sich nicht in die Gruppe einfügen, sagten die Kindergärtnerinnen, er wäre eine Gefahr für die Anderen. Die Eltern sahen keinen Handlungsbedarf, denn sie suchten die 'Schuld' bei ihrem Sohn, nicht bei sich selbst.
Als Matthias dann 1982 eingeschult wurde, ging es weiter... die Leistungen in der Schule waren gut, aber sein Verhalten war sehr distanziert, er wollte mit anderen nur wenig zu tun haben, trotzdem kämpfte er um Anerkennung...

Die ersten schweren Probleme kamen in der dritten Klasse auf, daraufhin suchten seine Eltern mit ihm einen Psychologen auf, dieser vermutete alles Mögliche, aber er suchte nicht einmal nach der wahren Ursache... Matthias Eltern hielten es für nötig, alles mögliche auszuprobieren, was evtl. für sein Verhalten ausschlaggebend war, doch sie suchten nach wie vor eine 'Schuld' bei ihm... dann kam der Umzug, Matthias wechselte die Schule... er landete am anderen Ende von Deutschland, sein Vater war versetzt worden... Dort gingen die Probleme erst richtig los!

Matthias zeigte auffälliges Verhalten in der Schule, weigerte sich, am Unterricht teilzunehmen, störte willkürlich den Unterricht... den Eltern wurde es zuviel!
Matthias kam in das Psychiatrische Landeskrankenhaus, und wurde Stationär aufgenommen...mittlerweile war er 11 Jahre alt geworden... dort gefiel es Matthias anfangs sehr gut, kaum Schule, viel Freizeit, von Zeit zu Zeit Therapiesitzungen... das alles brachte schlicht 'gar nichts!!!

Dann 1988 kam ein erneuter Umzug, sein Vater war wieder mal versetzt worden. Der Psychiatrieaufenthalt ging weiter, eine andere Stadt, eine neue Chance... In dem neuen Krankenhaus erkannten die Ärzte, das jede Therapie sinnlos ist, solange die Eltern nicht mit einbezogen werden!... Nach anderthalb Jahren wurde Matthias entlassen, und er kam in eine ganz normale Schule. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit lief es immer besser... die Leistungen waren gut, und sein Verhalten zeigte keinerlei krankhafte Symptome mehr... Matthias begann , seine Zeit zu nutzen, und entwickelte einen starken Ehrgeiz, herauszufinden, wer er wirklich war... Er fragte seinen Eltern Löcher in den Bauch, sie waren sehr kooperativ, und unterstützten sein Vorhaben. Nach mehreren Wochen fand er heraus, wer seine Mutter war, wo sie jetzt wohnte, und wie sie lebte... sein Vater war bislang nicht zu finden...Matthias brachte die Adresse seiner Mutter in Erfahrung, aber er versuchte nicht, Kontakt aufzunehmen, es erschien ihm sinnlos zu dieser Zeit! Aber das Bedürfnis, seine Eltern (seine leiblichen Eltern) kennenzulernen, blieb!
Er verfolgte jede Bewegung seiner Mutter, soweit ihm das möglich war, er verfolgte Ihr Leben, soweit es ging zurück...

Mittlerweile wußte er recht gut über seine Mutter bescheid, was aber blieb war sein Vater. Diesen aufzutreiben, war sein größter Wunsch! Aber es blieb dabei, sein Vater war und blieb verschwunden...trotz aller Versuche schaffte Matthias es nicht, ihn zu finden. Irgendwann nach 2 Jahren, verließ ihn die Lust, seinen Vater zu suchen, er nahm sich aber vor, wenn er wirklich einmal Kontakt aufnehmen wollte, dann zu beiden Elternteilen... Mittlerweile hat Matthias auch seine Ausbildung und die Bundeswehrzeit hinter sich, aber der Wunsch nach Kontakt zu den Eltern ist immer noch da. Aber es gibt im Moment andere Dinge, die Vorrang haben...

Matthias wird aber niemals aufhören, zu suchen.....

 

 

Die Klinik die hier aufgeführt wird, hat nichts mit der Geschichte von Matthias zu tun. Sie ist nur ein Beispiel dafür, wo man psychatrische Hilfe in Anspruch nehmen kann.

Klinik, in der man psychatrische Hilfe in Ansprach nehmen kann

Gelderland-Klinik Fachklinik für Psychotherapie und Psychosomatik
Clemensstraße
47608 Geldern
Telefon: 02831-137-0
Telefax: 02831-137-221

Die Gelderland-Klinik ist eine Fachklinik für Psychotherapie und Psychosomatik mit 200 Betten, deren Patienten aus dem gesamten westlichen Ruhrgebiet und dem Rheinland nach Geldern anreisen, um hier in direkter Nähe eines Naherholungsgebietes geheilt zu werden.