Jettes Geschichte - Mai 2010

Auch ich möchte mit meiner Geschichte dazu beitragen, das die Öffentlichkeit weiß, wie es sein kann, ein Adoptivkind zu sein. Ich bin 17 Jahre alt, werde aber im August 18.

Meine leibliche Mutter hat mich mit der Geburt weggegeben. Also, sie hat mich nur schreien hören, und dann war ich weg.

Ich bin zu wunderbaren Aoptiveltern gekommen. Mein Paps ist Arzt und meine Mutti war für mich immer da. Sie ist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Meine Eltern haben sich riesig gefreut, das sie mich bekommen haben. Sie lieben mich sehr. Als ich 3 Jahre alt war, adoptierten meine Eltern noch meinen kleinen Bruder. Ich hate eine wundervolle Kindheit. Doch schon damals zeichnete sich ab, das ich kein "normales" Kind war. Ich litt unter Verlassensängsten. Meine Eltern sind damit gut umgegangen und ich fühlte mich sicher.
Doch als ich in die Pubertät kam, merkte ich plötzlich, das ich es schrecklich finde, adoptiert zu sein. Ich wollte das leibliche Kind meiner Adoptieveltern sein. Ich fühlte mich in meiner Großfamilie nicht zugehörig.
Ich litt mitlerweile unter extremen Angststörungen und Panikattacken. Meine Eltern konnten mich Abends kaum allein lassen.
Als ich knapp 15 Jahre alt war, kam es soweit das ich in eine Depression verviel. Ich hatte Angst, das mich meine Mutter nicht so liebt, wie sie mich lieben würde, wenn ich ihr eigenes Kind wäre. Ich hatte massive Selbstmordgedanken, Selbstzweifel und Angst, mein Leben weiter zu fürhren. Ich dachte zeitweise, das ich eigendlich keine Mutter habe. Es war eine schlimme Zeit, denn ich entfehrnte mich weiter von meiner Mutter, die mir so gern helfen  wollte, doch ich konnte nicht.
Meine Etern haben mich christlich erzogen. Der Glaube hat mir geholfen, wieder auf die beine zu kommen. Auch eine gute Freundin war für mich da. Langsam dachte ich, es wird besser. Ich konnte wieder mit meiner mama reden und ich fühlte mich besser, doch die Angstzustände blieben nach wie vor.
Aufgrund dessen suchten wir, als ich 16 war eine Psychologin auf. Diese war unglaublich unprofessionell. Sie schickte mich, nachdem sie mir Hoffnung auf eine Ambulante Therapie gemacht hatte, in eine Klinik, Psychiatrie. Sie können sich vielleicht vorstellen, wie schrecklich das für eine 16Jährige ist. Wieder wollte ich mich umbringen. Endlich konnte ich mit meiner Mutter über alles reden. Sie kümmerte sich sofort, und nach einem wunderbaren Sommerurlaub wurde ich in die Klinik eingewiesen. EIne unglaublich schwere Zeit in meinem Leben begann. Ich urde in der Klinik 17 Jahre alt und wolltedoch so gerne mit meinen Freunden in der Schule das ABI machen, doch daraus wurde nichts. 6Monate war ich in stationärer Therapie. Nun muss ich die 11.Klasse wiederholen. Ich war immer ziemlich gut in der Schule. Es ist schrecklich so eine Erfahrung machen zu müssen. In der Zeit ind der Klinik trat ich dann auch in Kontakt mit meinen leiblichen Eltern. Ich musste sie nicht suchen. Und
  Anfang diesen Jahres traf ich mich mit ihnen. Das Gefühl der Kälte ihnen gegenüber werde ich nie vergessen. Ich fühlte nichts. Meine Adoptieveltern waren dabei, sie ließen mich nicht allein. Ich wurde mir meinen Gefühlen nicht klar. Erst in der Klink  konnte ich richtig weinen und mir besusst werden, wie schwer das alles für mich ist. Doch leider machte ich dann eine Reihe schwerer Fehler. Ich stürzte mich in die Beziehnung zu meiner leiblichen Familei. Ich besuchte sie sogar 3 Tage ganz allein, um meinen großen Bruder kennenzu lernen. das darauffolgende Burout war schon fast vorprogrammiert. Mir war alles zu viel. Ich war ein gemisch aus Kummer, Angst und Schmerz.
Meine Therapeutin holte mich schließlich da wieder raus. Und natürlcih haben meine Eltern die ganze Zeit hinter mir gestanden. Nun haben wir ausgemacht, das ich nur aller 2 Wochen Kontak zu meinen leiblichen Eltern habe. Doch auch das halte ichn nicht mehr aus. Es ist eine schreckliche Belastung für mich. Alles macht mich im Zusammenhang mit meinen leiblcihen Eltern wütend. Obwohl sie nichts mit Absicht machen.
Und wenn ich dann im fernsehen Sendungen wie "Vermisst" sehe, werde ich noch wütender und trauriger. Es gibt eben meist keine Happy End. Das ist eine Illusion.

Doch theoretisch bin ich froh, das ich Adoptiert wurde. So hatte ich ein wunderbares Leben. Das hätte ich sonst nicht in dem Maße gehabt.
Doch, wiegesagt, Die Identitätskriese, die Angststörungen und die ganzen Folgen werden mich ein Leben lang begleiten.

Und mich versteht niemand so wie ich das mir wünsche, weil ich keinen andreren Menschen(außer meinen Bruder) kenne, der ähnliches wie ich erlebt hat.

Ich wünsche mir Kontakt, zu anderen Adoptierten um mich auszutauschen. Dennoch möchte ich Anonym bleiben, vielleileicht ist ein Kontak über meine "Ausweich E-Mail Adresse" möglich.

Zum Schluss möchte ich noch mal erwähnen, das ich nichts gegen Adoptionen habe, aber man sollte bedenken, das  nicht alles schön dabei ist.

Jette

Jette1992@web.de