Eine anonyme Geschichte

 

Hallo, ich bin auch adoptiert . Meine Eltern bei einen Umglück ums Leben gekommen, d . h . ich hatte nie Chance sie Kennzulernen

Man fand mich als Kleinkind und kam ins ein Heim, dort blieb ich allerdings nicht lange denn es fanden sich schnell zwei Personen die mich mitnehmen wollten, und die ich bis heute Eltern nenne .

Mein Vater ist mittlerweile gestorben, ich vermisse ihn auch nicht . Ich sage immer er war kein Vater, besser als ein schlechter Vater der einen verprügelt oder anderweitig misshandelt . Ich sage dies weil unser einziger sozialer Kontakt daraus bestand dass ich für ihn Zigaretten holen durfte, und er mir ab und zu dafür Geld bekam . Ich tat es immer gern weil ich wusste dass ich ihn damit eine Freude bereiten konnte . Ansonsten konnte er nur mit mir bis zum Schulalter spielen . Danach konnte er nicht mehr mir anfangen . Es sei noch erwähnt dass die Adoption hauptsächlich von meiner Mutter ausging, und er mehr oder weniger dem Wunsch nach kam ihn zu erfüllen . An seinem Tod war ich nur etwas bedrückt und sein Verlust schmerzt mich heute nicht . Ich vergleiche die Situation immer gerne mit einem Schrank der Jahrelang in einem Zimmer stand und irgendwann weg ist . Anfangs ist sehr komisch weil man sich so sehr an den Anblick gewöhnt hat und die verblichen Farbe an der Tapete sieht . Jedoch gewöhnt man sich schnell an den neuen Anblick, und wenn mal eine neue Tapete oder alles umgeräumt hat kann man sich fast nicht mehr vorstellen wie es war als der Schrank noch da war . Die Tatsache dass ich adoptiert bin wusste ich von Anfang an, wofür ich meine Eltern sehr dankbar bin . Ich habe zwar andere Hautfarbe war mir als Kind dessen lange nicht bewusst . Für mich stellte sich gar nicht die Frage ob ich anders bin denn ich hatte meine alten Erinnerungen bald verdrängt . Und da alle anderen um mich weiß waren, warum sollte es bei mir dann anders sein? Das klingt komisch, natürlich, aber es gab ein Ereignis dass anschauliche machen soll . Eines Tages kam für ein paar Wochen ein Mädchen mit dunkler Hautfarbe (sie war glaub ich eine deutsch-amerikanischer Mischling) . Da ich der einzige war der auch dunkel war, und sie somit an vertraute Menschen erinnerte, war sie ständig in meiner Nähe . Ist ja auch verständlich . Damals war mir das, aber nicht bewusst . Ich hatte ANGST vor ihr SIE war nicht weiß wie allen anderen, und warum verfolgte sie mich?Ich realisierte nicht dass ich auch eine andere Farbe hatte . . . . Nach ein paar Wochen zogen sie wieder weg und meine Welt war wieder in Ordnung .

Da es vorrangig, meine Mutter war, die Adoption wollte musste sie einen Kompromiss mit meinen Vater eingehen . Der sah vor, das nur ein Kind adoptiert werden sollte . So wuchs ich als Einzelkind auf . Ich wurde dementsprechend materiell verwöhnt, und die Tatsache dass ich auch noch intelligent war (ich will damit nicht angeben, mittlerweile verfluche ich diesen Umstand), musste ich nie lernen für eine Sache zu arbeiten oder zukämpfen, was mir in meinem Leben, nur zum Nachteil gereichte . Ich schätze nie was ich hatte, ich pflegte nie meine Sachen oder verlor sie, den ich bekam auch so wieder alles aufs neue, mit meinen ersten Freundinnen war es das gleiche . Vielleicht rührt daher auch mein übermäßiger Drogen- und Alkoholkonsum, Mein bisheriger Lebenslauf ist bis heute auch noch nicht sehr ruhmreich . Ich gebe daran teils meinen Eltern schuld, aber irgendwann ist man auch in einem Alter, indem man für sein Leben selbst verantwortlich ist .

Ich habe mir als Kind immer Geschwister gewünscht und beneidete alle diejenigen, die welche hatten, auch wenn die meisten meiner Freunde nur mit ihnen stritten (mittlerweile sind die meisten eine Herz und eine Seele) . Als Einzelkind lernt man nur begrenzt sozial Kontakt e, ich kann mich bis heute auch nur schwer in einer Gruppe unterhalten und habe auch ein sehr starkes Geltungsbedürfnis einzelnen Menschen gegenüber . Und versuche auch oft mein Recht durchzusetzen .

Aufgrund meiner Herkunftssituation, habe ich nie versucht meine Eltern zu suchen, ich versuche mir aber manchmal vorzustellen wie sie denn wohl gewesen sein könnten . Ich habe zwei Frauen gesehen(die sich sehr ähnlich sahen) zu denen ich hingezogen fühlte, nicht sexuell, sondern auf eine andere vertraute Art und Weise . Diese Gefühl war unglaublich, es war ein Woge aus vollkommener Zufrieden- u . Glückseligkeit . Wenn diese Frauen gesagt hätten: „Stürz dich die Brücke runter!“, “Lauf vor das nächste Fahrzeug!“ hätte ich keinen Moment gezögert ihren Wunsch nachzukommen, ohne Bedenken . All dies Erfahrungen lassen mich daraus schließen dass meine leibliche Mutter, diesen Frauen wohl sehr ähnlich gewesen sein muss . Ich glaube zudem das ich auch noch ältere Geschwister habe, denn ich habe einen kämpferischen Kern, der sich meist gegen die Norm richtet, Forschungen an Geschwister haben ergeben dass die Ältesten die tonangebenden im Leben sind und die jüngeren meist die Kämpfereigenschaft gegen andere haben . Und ich besitze dass, was man im Pädagogen-Jargon Ur-Vertrauen nennt . Die Fähigkeit neuen Menschen mit einer positiven Einstellung heranzugehen . Das ist alles was ich aus meinem ersten Leben weiß . Ich habe natürlich auch oft überlegt ob dieses besser gewesen wäre . Aber es sind Dinge die man nicht ändern kann und bei denen man bei längere Betrachtung in eine Schweinwelt geraten kann .

Für mich wäre es andererseits das größte Horrorszenario, wenn meine leiblichen Eltern noch leben und plötzlich vor meiner Tür stehen würden . Denn dann würde mein Leben wie ich es kenne aus seinen Fugen geraten . Ich habe mich an Gedanken gewöhnt, dass sie tot sind und ehre sie daher in meinen Denken .

Hab ich schon erwähnt das ich dunkelhäutig bin? Dieser Abschnitt ist vor allem an die gerichtet die selber offensichtlich aus einem anderen Land adoptiert sind oder Eltern die ein ausländisches Kind adoptieren wollen . Wie oben beschrieben fiel mir anfangs nicht auf dass ich eine andere Hautfarbe habe . Es waren Nazis die mich freundlicherweise darauf aufmerksam machten . Ja, ich habe ein Problem dass ich nicht weiß bin . Nicht dass ich mich für diesen Umstand schämen, würde aber anscheinend, sondern dass das ach so multikulturelle Deutschland, nicht weiß wie es damit umgehen soll:

Ich rede deutsch .

Ich denke deutsch .

Ich verhalte mich deutsch .

Ich weiß mehr über Deutschland als die meisten die in diesem Land geboren, aufgewachsen und deutscher Abstammung sind .

Doch meine Umwelt zeigt mir stetig auf neue dass ich nicht deutsch aussehe . Meist sind es kritische Seitenblicke, welche ich nur kaum noch wahrnehme . Es sind die Blicke wenn man irgendwo fremd hinkommt . Es ist ein Blitzen im Blick der Menschen, weniger als eine halbe Sekunde, ein Misstrauen, eine Fremdheit oder gar Furcht zeigt . Natürlich fallen all diese Einstellung schon nach den ersten Sätzen und viele meinen es auch gar nicht so . Aber es sind wie spitze Steine beim barfuss gehen die ein zügiges laufen verhindern . Es ist das typisch Identitätsproblem das auch bei jung en Migranten, die zwischen zwei Kulturen wählen können, entsteht . Ich weiß nicht ob ich diese Problem jemals vollständig lösen kann .

 

So das waren meine Erfahrungen in Sachen Adoption, ich möchte noch anmerken das ich eigentlich ein recht fröhlicher Mensch bin, Der Bericht ist glaub ich etwas negativ, wenn noch jemand fragen hat kann er sich gerne melden .

 

Abschließend möchte ich gerne noch ein Regeln für Eltern aufstellen die meine Meinung für eine Adoption dringend beachtet werden sollte

 

Erzählt euren Kinder dass es adoptiert ist . Erspart ihm die Demütigung es von anderen zu erfahren . Das ist ECHT verdammt scheiße!

 

Wenn es möglich ist adoptiert mehrer Kinder, denn Geschwister sind nötig für ein gute Entwicklung . Es muss ja gleichzeitig sein . (mit der Ein-Kind-Familie wird diese Land zugrunde gerichtet) . Außerdem besteht bei Einzelkindern die Gefahr sie schnell zu verwöhnen

 

Ihr solltet euch beide sicher sein das ihr ein Kind (oder mehrere) wollt und dass ihr sie um ihretwillen wollt und nicht weil ihr euch selber etwas beweisen wollt oder ihr etwas Gutes tun wollt

 

Macht einen Eltern Crah-Kurs mit!

 

Und viel Glück!